Heilung von Konzentrationsschwäche

Konzentrationsschwächen können vorübergehender Natur sein oder einen dauerhaften Zustand kennzeichnen. Zudem können jahreszeitlich bedingte Ursachen sowie erkrankungsbedingte oder altersbedingte Ursachen für Leistungsschwächen betrachtet werden. Daraus ergibt sich eine Vielzahl möglicher Ursachen für Konzentrationsschwächen. Diese können beispielsweis sein:

  • Frühjahrsmüdigkeit durch Lichtmangel
  • Stress im Beruf oder anderswo
  • Hormonschwankungen während der Wechseljahre
  • Langeweile und Unterforderung in der Schule
  • chronischer Schlafmangel
  • Erschöpfung bis zum Burn-out Syndrom
  • Drogenkonsum, Nikotin- und Alkoholabusus
  • Computersucht und häufigem Fernsehkonsum
  • chronischer Bewegungsmangel
  • akuter Sauerstoffmangel
  • eine falsche Ernährung (Mangel an Vitalstoffen, Überschuss an Zucker, Salz, Eiweiß oder ungesunden Fetten)
  • Vorliegen von Allergien
  • Medikamenten-Nebenwirkungen
  • oder Folgen einer Chemotherapie (Fatigue)

Die möglichen Ursachen und Diagnosemöglichkeiten

Konzentrationsstörungen beim Kind können durch ADHS oder Ablenkungen begünstigt werden. Im fortgeschrittenen Alter ist Konzentrationsschwäche normal. Trotzdem können untersuchungsbedürftige Faktoren organischer, neurologischer oder psychosomatischer Natur dahinter stecken. So können beispielsweise Grunderkrankungen wie Depressionen, Durchblutungsstörungen im Gehirn (Arteriosklerose), eine beginnende Demenz oder eine Schilddrüsenüberfunktion zu vorübergehender Konzentrationsschwäche führen. Die dauerhafte Konzentrationsschwäche kann erblich bedingt, aber auch bereits im frühkindlichen Alter durch ADHS oder Legasthenie sowie unerkannte Seh- oder Hörstörungen ausgelöst werden.

Daraus ergibt sich, dass die Heilung von Konzentrationsschwäche nicht nur symptombezogen geschehen sollte, sondern vor allem nach der zugrunde liegenden Ursache vorgehen muss. Daher sind eine sorgfältige Anamnese und nachfolgende Untersuchungen unerlässlich. Zur Verfügung stehen dem Arzt standardisierte Testverfahren und Konzentrationstests. Gespräche über das Lebensumfeld oder bestimmte Vorlieben können Aufklärung schaffen. Hört ein Schüler beim Hausaufgabenmachen Radio, ist eine Konzentrationsschwäche naheliegend. Ist das aber nicht der Fall, sind andere Ursachen anzunehmen. Der Arzt kann Stresshormone messen, Hör- und Sehtests durchführen, eine Blutuntersuchung zur Bestimmung von Hormonkonzentrationen anordnen oder ein EEG anfordern.

Die Heilung von Konzentrationsschwäche

Unabhängig von der Ursache kann jeder selbst etwas dazu tun, um konzentrierter zu sein. Jeder kann auf ausreichend Schlaf und genug Bewegung an sauerstoffhaltiger Luft achten. Betroffene sollten sich möglichst vitalstoffhaltig, fettarm und zuckerarm ernähren. Genussmittel und legale Dopingmittel wie koffeinhaltige Getränke sollten nicht übermäßig konsumiert werden. Diese steigern die Konzentrationsfähigkeit nur kurzfristig. Sie sind zudem oft Säurebildner und zuckerhaltig. Manche machen abhängig. Nikotin und Alkoholkonsum führen oft zu Nachwirkungen, die sich auf die Konzentration auswirken können. Mit Entspannungsübungen und der bewussten Meidung von bekannten Stressoren können Überforderung und Stress als Ursache von Konzentrationsschwäche abgemildert werden.

Ausreichend Schlaf ist eine Grundvoraussetzung, um konzentriert sein zu können. Interessant sind auch konzentrationsfördernde Übungen wie Rätselraten, Memory-Spiele, Denksportaufgaben, Fehlersuch-Bilder oder Zahlenrätsel wie Sudoku. Kinder kann man mit Suchspielen zu mehr Konzentrationsfähigkeit bringen. Vor allem aber sollten Eltern darauf achten, dass die Kinder genug schlafen und in einem ablenkungsfreien Raum ihre Schularbeiten machen.

Die Heilung von krankheitsbedingter Konzentrationsschwäche

Liegt eine Grunderkrankung als Ursache der Konzentrationsschwäche vor, nützen all diese Maßnahmen nur bedingt. Bei einer klinischen Depression oder einer latenten bzw. manifestierten Schilddrüsenunterfunktion müssen andere Maßnahmen eingeleitet werden. Hier ist die Konzentrationsschwäche nur ein Begleitsymptom. Es verschwindet erst, wenn die Grunderkrankung erkannt und behandelt wurde.

Das Alter ist natürlich keine Grunderkrankung, die die Konzentration mindert. Im Alter kann die Konzentration aus naturgegebenen Gründen verringert sein. Geistiges Training, altersgerechter Sport, kulturelle Interessen und interessante soziale Kontakte halten die grauen Zellen fit. Bei durchblutungsbedingter Konzentrationsschwäche im Alter haben sich rezeptfrei erhältliche Ginkgo-Präparate sehr bewährt. Der natürliche pflanzliche Extrakt des Ginkgo biloba soll das Blut besser fließen lassen und so die Durchblutung im Gehirn verbessern. Vor allem die Mikrozirkulation soll sich optimieren lassen. Das nimmt Einfluss auf den Sauerstoff- und Nährstoffgehalt im Gehirn. Aggressive Moleküle - sogenannte Radikale - die die Hirnzellen angreifen, können von Ginkgo-Präparaten ebenfalls unschädlich gemacht werden. Der Abbau von Nervenzellen kann verringert werden.

Bei altersbedingten Erkrankungen kann eine ursachenbezogene Therapieform die Konzentrationsschwäche wieder aufheben. Bei Demenz oder Alzheimer-Anzeichen sind spezifische Therapien notwendig. Diese muss der Arzt je nach Zustand und Fortschritt der Erkrankung verordnen. Manchmal ist die Heilung von Konzentrationsschwäche leider nicht möglich. Ein Gehirn, das von Demenzerscheinungen oder Alzheimer-Plaque beeinträchtigt wird, kann sich nicht mehr voll konzentrieren. Angesichts der Vielzahl möglicher Erkrankungen, die als Ursache von Konzentrationsschwäche infrage kommen, sind auch die Therapiewege sehr unterschiedlich. Sie reichen von der Verabreichung von Schilddrüsenhormonen über die Verordnung von Antidepressiva, durchblutungsfördernden Präparaten gegen Arteriosklerose oder Migränemedikamenten bis hin zu Kur-Verordnungen wegen Burn-out und Erschöpfungszuständen.